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Eisen ist das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Spurenelement und spielt bei zahlreichen Funktionen eine wichtige Rolle:
Die Symptome bei einem Eisenmangel sind daher recht vielfältig. Es kann schleichend im Verlauf zu Erschöpfungszuständen, Müdigkeit und einer Abnahme der Leistungsfähigkeit kommen. Aber auch Infektanfälligkeiten, Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen können bei einem Eisenmangel-Syndrom vorkommen. Weiterhin können sich Symptome von Haarausfall oder brüchigen Nägeln zeigen. Ein Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) kann durch einen Eisenmangel verursacht, aber auch deutlich verstärkt werden.
Diagnostiziert wird ein Eisenmangel durch eine Laboruntersuchung, bei der neben einem Blutbild die Parameter Eisen, das Speichereisen Ferritin und das Transportprotein Transferrin im Blutserum gemessen werden. Bei einem niedrigen Ferritin-Wert oder einer erniedrigten Transferrin-Sättigung liegt ein Eisenmangel vor, der sich bei weiterem Fortschreiten auch in einer Veränderung des Blutbildes durch eine Blutarmut (Anämie) zeigt. Dann ist auch der rote Blutfarbstoff Hämoglobin und die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) erniedrigt und es kommt zu weiteren körperlichen Symptomen wie Luftnot bei Belastung (Dyspnoe), ein schneller Herzschlag (Tachykardie) oder eine Blässe der Haut und Schleimhäute.
Therapiert wird der Eisenmangel zunächst mit der oralen Gabe von Eisen (Eisentabletten), die regelmässig über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) verabreicht werden müssen. Da die Resorptionsquote der Eisentabletten mit < 10% gering ist und die Einnahme bei einigen Menschen zu gastrointestinalen Nebenwirkungen (Übelkeit, Durchfälle, Verstopfung) führen kann, gibt es die Möglichkeit den Eisenmangel über intravenöse Infusionen kurzfristig und schnell zu beheben. Insbesondere auch Patienten mit einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder einem Restless-Legs-Syndrom können deutlich von einer intravenösen Eisen-Infusion profitieren.
Zuvor muss in der Praxis eine Beratung mit körperlicher Untersuchung durchgeführt und der Eisenmangel durch Laboruntersuchungen festgestellt werden. Ab einem Ferritin-Wert von < 30 µg/l wird regelhaft von einem Eisenmangel gesprochen, aber bereits bei höheren Werten können individuell erste Symptome auftreten. Idelaerweise werden bei einer Eisentherapie Ferritin-Werte von 100-200 µg/l angestrebt.
Intravenöse Eisen-Infusionen können in sehr seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen führen, insbesondere bei Menschen, bei denen Allergien gegen Medikamente, Asthma oder immunologische Erkrankungen bekannt sind. Das Risiko beträgt etwa 1:100.000 bis 1:1.000.000. Natürlich werden in der Praxis Notfallmedikamente zur Behandlung einer solchen allergischen Reaktion bereitsgehalten. Aus Sicherheitsgründen werden die Patienten daher während der Infusion am Monitor überwacht.
Dauer:
Die Infusionsdauer beträgt etwa eine Stunde, nach der Eisen-Infusion sollten Sie zusätzlich noch etwa 30 Minuten in der Praxis verweilen.
Kosten:
Je nach verwendetem Präparat und der Dosierung entstehen Kosten in Höhe von etwa 120 bis 140 Euro. Die Abrechnung erfolgt nach der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ).