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Procain-Basen-Infusion

Gegen chronische Schmerzsyndrome

Der Wirkstoff Procain wurde erstmals im Jahr 1905 als Lokalanästhetikum in den Handel gebracht. Procain unterbindet an den Nerven die Weiterleitung von Schmerzimpulsen, dadurch kommt es zu einer verminderten Erregbarkeit der Nervenfaser und die Schmerzwahrnehmung im Gehirn bleibt aus.

Unabhängig von seiner lokalanästhestischen Wirkung kann Procain bei systemischer intravenöser Gabe eigenständige neurobiologische Effekte hervorrufen, die möglicherweise das körperliche und psychische Allgemeinbefinden verbessern können. Durch eine Durchblutungsförderung im Gehirn kann die neuronale Aktivität in verschiedenen zentralnervösen Kerngebieten gesteigert werden und die Wiederaufnahme von Botenstoffen gehemmt werden.

Mögliche Einsatzgebiete von Procain-Infusionen sind:

  • akute radikuläre und pseudoradikuläre Schmerzen
  • chronische Schmerzzustände
  • Fibromyalgie-Syndrom
  • neuropathische Schmerzen (z.B. bei Polyneuropathie)
  • chronische Kopfschmerzen
  • begleitend zur Rheuma- und Arthrosetherapie
  • Durchblutungsförderung
  • Stress-Symptome und Erschöpfung

Kombiniert werden kann die Procain-Infusion mit Magnesium, welches bei intravenöser Gabe eine direkte muskelentspannende Wirkung aufweist und akut schmerzlindernd und psycho-vegetativ beruhigend wirken kann. Weiterhin kann ein zugesetzter, hochdosierter Vitamin B-Komplex die Wirkung verstärken.

Um eine sanfte Wirkung zu erreichen, wird mit einer geringen Menge an Procain begonnen und die Dosis im Laufe der Infusionsserie gesteigert. Während der etwa ein- bis zweistündigen Infusionstherapie werden die Patienten mit EKG, Pulsoxymetrie und regelmässiger Blutdruckmessung am Monitor überwacht.

Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, wird eine Serie mit 10-12 Infusionen im wöchentlichen Abstand empfohlen. Bevor Sie eine solche Infusionsserie beginnen, müssen in einem ärztlichen Vorgespräch mit Untersuchung und weiterführender Diagnostik (z.B. Laboruntersuchungen) die möglichen Ursachen Ihrer Symptomatik erörtert werden. Erst wenn die ärztliche Indikation gestellt wurde, kann die Infusionstherapie begonnen werden.

Hinweis:
Bei der hier geschilderten intravenösen Infusion von Procain handelt es sich um einen sogenannten „Off-Label-Use“, also die Anwendung eines Arzneimittels außerhalb der von den Zulassungsbehörden genehmigten Anwendungsgebiete. Die zulassungsüberschreitende Anwendung von Arzneimitteln ist Ärzten grundsätzlich erlaubt, der Patient muss jedoch hierüber aufgeklärt werden und zustimmen.

Dauer:
Die Infusionsdauer beträgt etwa eineinhalb Stunden, nach der Procain-Basen-Infusion sollten Sie zusätzlich noch etwa 30 Minuten in der Praxis verweilen.

Kosten:
Es entstehen Kosten in Höhe von etwa 130 Euro pro Infusion. Die Abrechnung erfolgt nach der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ).

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